Was vom SCHULWERK bleibt


Um zu erfahren, wie die Schüler:innen das SCHULWERK erlebten, welchen Teil sie zum Gelingen beitrugen und wo sie Verantwortung übernahmen, haben alle Kinder und Jugendlichen einen Fragebogen mit offenen Fragen ausgefüllt. Multiple Choice Fragen haben wir bewusst weggelassen, sodass die Antworten aus dem ganzen Erleben kamen. Die Auswertungen haben wir versucht in Grafiken darzustellen. Einzelrückmeldungen wurden in diesen Darstellungen nicht berücksichtigt, in der allgemeinen Auswertung aber schon.

Auswertung


Die Rückmeldungen der Kinder und Jugendlichen wurden im Erwachchsenenteam intensiv besprochen und ausgewertet. Zudem haben wir uns viel Zeit genommen, auch die Standpunkte der Erwachsenen zu diskutieren und auszuwerten. Untenstehend findet ihr die Ergebnisse, was vom SCHULWERK an der GrundacherSchule nun umgesetzt wird.


Kinder lernen von Kindern

Dass Kinder von Kindern im SCHULWERK sehr viel lernen konnten, wurde von allen Beteiligten als grösster Gewinn wahrgenommen. Diese Möglichkeit entstand vor allem auch durch die Clubs und Kurse, die von Kindern und Jugendlichen angeboten wurden. Clubs und Kurse, von den Schüler:innen geleitet, sind also ab sofort fester Bestandteil der GrundacherSchule.

Auch die Macherei (Maker Space) war als Club organisiert und jeden Vormittag offen. Ob wir das im Grundialltag so organisieren könnten, ist noch Gegenstand der Diskussionen im Team. Da die Macherei eines der Herzstücke der GrundacherSchule ist, sind wir bestrebt, sie so oft wie möglich offen zu haben. Die Machbarkeit hängt aber vor allem von den personellen Ressourcen ab.


Altersdurchmischung von 4-16 Jahren

Die starke Altersdurchmischung führte dazu, dass Kinder und Jugendliche automatisch für andere Kinder Verantwortung übernahmen. Sie fanden sich plötzlich in einer ganz anderen Rolle, in der sie sich kompetent, verantwortungsvoll und stark fühlten. Das war sehr eindrücklich.

Diese Altersdurchmischung permanent zuzulassen hat aber auch eine problematische Seite. Ältere Kinder brauchen auch ihren eigenen Raum mit ihren eigenen Themen, die nicht für Jüngere geeignet sind. Und jüngere Kinder brauchen das Spiel, die Bewegung, das Entdecken von Phänomenen. Es war auffallend, wie wenig von den Jüngeren gespielt und experimentiert wurde, da sie oft damit beschäftigt waren, mit den Älteren zusammen zu sein und sie zu bewundern. Das führte teilweise auch dazu, dass Spielen uncool wurde. Das wollen wir auf jeden Fall vermeiden.

Was sicher bleibt, sind Zeitgefässe und Projekte, in denen wir wieder alle Stufen mischen werden. Zudem sollen die Älteren weiterhin die Gelegenheit bekommen, jüngere Kinder zu begleiten und Verantwortung für sie zu übernehmen. Auch Kurse und Clubs werden stufenübergreifend durchgeführt.


Rahmenangebot

Das Rahmenangebot in den verschiedenen Räumen war ebenfalls sehr beliebt. Vor allem der Spiel- und der Tierraum waren stark frequentiert. Momentan sind wir am Nachdenken, wie wir solche Räume im Grundialltag schaffen könnten. Dafür nehmen wir uns in den Sommerferien noch mehr Zeit, da das grosse Auswirkungen auf das gesamte Raumkonzept hätte.

Sicher ist aber, dass der Chill- und der Gamingraum nicht übernommen werden. Wir möchten, dass Kinder und Jugendliche sich an unserer Schule aktiv mit Fragen und Problemen beschäftigen. Gamen und chillen gehört für uns in die Freizeit, was nicht heisst, dass es nicht auch Phasen gibt, in denen die Kinder chillen, entspannen, spielen oder einfach miteinander schwatzen dürfen.


Freiheit

Was die Kinder und Jugendlichen auch sehr genossen haben, ist die grosse Freiheit. Obwohl auch einige Stimmen laut wurden, dass das langweilig wurde. Was uns Erwachsenen vor allem auffiel, war, wie friedlich das Zusammenleben in diesen drei Wochen war. Alle 60 Schüler:innen haben sich frei auf dem ganzen Gelände in allen Stufen bewegt. Und immer konnte jede und jeder ein Plätzchen finden, an dem er oder sie sich wohlfühlte und seinen Beschäftigungen nachgehen konnte.

Der grosse Nachteil für die Lernbegleitenden war dabei, dass sie teilweise den Überblick verloren haben und selten wussten, wo wer ist. Es gibt durchaus Kinder und Jugendliche, die in diesen drei Wochen öfters vom Radar verschwunden sind. Wir sehen es aber als unsere Aufgabe und Pflicht an, dass wir nah an den Schüler:innen dran sind, sehen, was sie machen, was sie vermeiden und wie sie sich entwickeln. Nur so können wir sie auch gewinnbringend begleiten.

Unser Fazit ist also: so viel Freiheit wie möglich, so viel Begleitung und Führung wie nötig. Und überall wo wir in die Freiheit der Kinder und Jugendlichen eingreifen, müssen die Gründe und der allfällige Nutzen in den Diskussionen mit der Gruppe oder in den Einzel-Coachinggesprächen transparent und verständlich dargestellt werden.


Hier kannst du auch die allgemeinen Erkenntnisse aus dem SCHULWERK nachlesen.

Und hier findest du einige Lernmomente aus dem SCHULWERK.