Das SCHULWERK war eines der grössten Experimente, das die GrundacherSchule in den letzten Jahren gemacht hat. Wenn wir jeweils grosse Projekte machen, haben wir Erwachsenen eine klare Rolle und meistens den Hauptlead. Im SCHULWERK haben wir versucht, die Verantwortung der nächsten Generation zu übergeben und den Kindern und Jugendlichen ganz viel zuzutrauen. Wir gehen grundsätzlich davon aus, dass, wenn Kinder und Jugendliche keine Verantwortung übernehmen wollen, es daran liegt, dass man sie gar nicht lässt – echt lässt, wirklich Verantwortung zu übernehmen. Also nicht: du darfst selber entscheiden wann du das machst, was Erwachsene von dir wollen, sondern: du darfst komplett selber entscheiden, was du mit deinem Leben anstellen willst.
Wieviel Verantwortung kann man Kindern & Jugendlichen geben?
Diese Auseinandersetzung hat uns stark gefordert. Wir kamen immer wieder zur Erkenntnis, dass die Kinder und Jugendlichen teilweise überfordert sind und diese Verantwortung gar nicht übernehmen können. Vielleicht weil sie noch zu jung sind, total im Moment leben, noch nicht so viel Erfahrung haben, die Prioritäten nicht selber setzen können, noch nicht so viel von der Welt wissen, die Auswahl viel zu gross ist und sie sich verlieren, vom Typ her der innere Motor nicht so stark ist oder weil sie mit ihren eigenen Problemen und Emotionen beschäftigt sind. Oder ganz einfach, weil drei Wochen schlicht zu kurz sind, um sich da reinzufinden.
Wir kamen aber auch zur Erkenntnis, dass, wenn Kinder und Jugendliche die oben erwähnten Voraussetzungen erfüllen, sie sehr wohl bereit und in der Lage sind, die volle Verantwortung für sich selber, ihr Lernen und die Gruppe zu übernehmen. Das führt zur weiteren Erkenntnis, dass wir die Voraussetzungen schaffen müssen, in denen Kinder und Jugendliche diese Skills erwerben können – Futureskills also. Das heisst, ihnen vieles zutrauen und echte Verantwortung übergeben, im Rahmen, in dem sie diese übernehmen können. Und dieser Rahmen ist für jedes Kind und jeden Jugendlichen unterschiedlich eng oder weit gesteckt.
Begleitung & Coaching
Das persönliche Coaching spielt da eine zentrale Rolle. Und dass die Erwachsenen das Coaching im SCHULWERK nicht mehr angeboten haben, war vielleicht ein Fehler, der wiederum zu vielen interessanten Erkenntnissen führte. Wir alle, und Kinder im Besonderen, brauchen Menschen, die mit uns reflektieren, die uns unser Potenzial und unsere Lernfelder aufzeigen können, die uns unterstützen, an uns glauben, uns bestärken und uns an der Hand nehmen, wenn es Flüsse zu überqueren oder Berge zu besteigen gilt. Will heissen, das Coaching ist ein zentraler Bestandteil unserer Arbeit.
Fazit
Unser Fazit ist also: Geben wir den Kindern und Jugendlichen so viel Verantwortung wie möglich, lassen sie aber nicht alleine in dieser Vielfalt von Erfahrungen, sondern unterstützen sie, herauszufinden, was ihnen wichtig ist und wo ihre Stärken liegen, eröffnen wir ihnen Lernfelder und begleiten sie in schwierigen Situationen. Schaffen wir ein Umfeld, in dem sie vieles entdecken und selber gestalten können, in dem sie die Möglichkeit haben, einen Transfer von der Theorie in die Praxis zu machen und in dem sie sich selbstwirksam erleben können. Bieten wir ihnen einen Rahmen, der individuell genau so weit gesteckt ist, dass sie sowohl Freiheit als auch Sicherheit empfinden können. Sodass sie gestärkt und kompetent werden, für die Fülle des Lebens.
Und hier erfährst du, was nun vom SCHULWERK bleibt.
Und hier findest du einige Lernmomente, aus dem SCHULWERK.